Überquert man den Main auf der Maxbrücke stadteinwärts, fällt der Blick auf einen eindrucksvollen modernen Bau, der sich dennoch perfekt in die historische Umgebung der Altstadt einzufügen versteht. Seit dem Jahr 2000 präsentiert das Museum Georg Schäfer die weltweit bedeutendste Privatsammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Raum. Die Sammlung wurde vom Schweinfurter Industriellen Georg Schäfer (1896-1975) zusammengetragen und von den Erben in eine Stiftung eingebracht. Mit Gemälden und Arbeiten auf Papier vom ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bietet das Museum ein Panorama der unterschiedlichsten Kunstströmungen dieser Zeit – vom späten Rokoko über Klassizismus und Romantik bis zum Impressionismus.
Die Qualität der Sammlung beruht auf hochkarätigen Einzelwerken und bedeutenden Gemälden weniger bekannter Meister. Damit steht das Museum Georg Schäfer in einer Reihe mit der Sammlung englischer Kunst in der Tate Britain, London, oder den Sammlungen deutscher Kunst in der Alten Nationalgalerie, Berlin, und der Neuen Pinakothek in München.
Ein Charakteristikum der Sammlung ist, dass sie umfangreiche Werkblöcke enthält, die Künstler in einem umfassenden Überblick ihrer Entwicklung vorstellen. Carl Spitzweg ist hier mit der weltweit größten Sammlung vertreten: 160 Gemälde und 110 Zeichnungen. Von Adolph Menzel besitzt die Sammlung über 100 Gemälde, Gouachen und Zeichnungen. Darüber hinaus sind zahlreiche Werke von Caspar David Friedrich, Georg Ferdinand Waldmüller, Hans Thoma, Wilhelm Leibl und seinem Kreis sowie von Max Liebermann und Max Slevogt zu bestaunen.
Fotos: Peter Leutsch (Innenaufnahmen)