Bewusst wurde bei der Einrichtung des Museums auf die Kraft und Wirkung von originalen Kunstwerken und Objekten vertraut. Die Thematik "Pilger & Wallfahrer" ist dem Charakter Dettelbachs als Heimat der bedeutendsten, nach wie vor blühenden Marienwallfahrt des Bistums Würzburg verpflichtet, die seit über 500 Jahren das Leben in der Stadt mitprägt.
Sinnfällig müssen die Besucher und Besucherinnen des Museums den Aufstieg in den ersten Stock bewältigen (wobei allerdings auch der Aufzug benutzt werden kann), um dort vor einer Vitrine mit Schuhen von Pilgern und Wallfahrern eingestimmt zu werden.
Die Überzeugung von der Existenz besonders ausgezeichneter heiliger Orte und des verdienstvollen, weil beschwerlichen Wegs dorthin, um Heil für Seele und Leib zu erfahren ist eine allgemeine menschliche Grundhaltung. Seit dem Mittelalter ist der Pilger Sinnbild der ruhe- und heimatlosen menschlichen Existenz in der Nachfolge Christi auf dem Weg hin zur himmlischen Heimat. Dieses Bild zur Deutung menschlicher Erfahrungen greifen auch viele Künstler der Gegenwart auf.
Der Zyklus "Kreuzbergwallfahrt" von Ursula Flach leitet aus dem Neubau hinein in das Baumannsche Haus zur Wallfahrt in Franken. Im Gegensatz zur individuellen Pilgerschaft heißt Wallfahrt unterwegs sein in der Gemeinschaft, hin zu einem Gnadenort, in geordneter Prozession und alljährlich an festen Terminen.
Fotos: Andreas Hub