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Von Weite, Wein und regionalem Genuss

Was die Region um Gerolzhofen an Kulinarischem zu bieten hat, gibt es in dem kleinen Örtchen Handthal. Kein Wunder, dass der Ortsteil von Oberschwarzach mit dem Prädikat „GenussOrt Bayern“ geadelt wurde – Zeit für eine persönliche Entdeckungstour!

Oben auf dem „Oberschwarzacher  Herrenberg“ thront die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle. Dort sitze ich auf einer Bank, lehne mich zurück und genieße einen der schönsten Ausblicke, die ich kenne. Mein Blick schweift an den Ausläufern des Steigerwalds vorbei bis weit hinaus ins unterfränkische Land. Auf dem Generationenplatz in Oberschwarzach habe ich mir eben am Weinautomaten einen Schoppen gezogen, zusammen mit einem Stück lokalem Käse von der Hofkäserei Zehner. Der Wein stammt vom Stollberg gegenüber, eine der höchsten Weinlagen Deutschlands und eine bedeutende Weinlage schon in der Vergangenheit. Ich öffne den Silvaner: Er schmeckt traumhaft.

Kunden an der Käsetheke

Der Stollberg gehört zu dem kleinen Örtchen zu seinen Füßen, Handthal, das eine Besonderheit hat: Es führt eine Straße hinein, aber keine hinaus. Der Ort ist an drei Seiten von Weinbergen umschlossen. Wer das hübsche Örtchen also wieder verlassen will, muss wenden. Doch wer will das schon? Wer einmal in Handthal ist, geht so schnell nicht wieder weg. Denn hier kann man Franken von seiner leckersten Seite kennenlernen. Hier gibt es jede Menge Restaurants, Heckenwirtschaften oder Weinstuben. Sie bieten regionale Produkte an, und das in einer Vielfalt und Dichte, die ihresgleichen sucht: Es gibt Wild aus dem Steigerwald, Wein von den sonnenverwöhnten Ausläufern dieses Teils des Fränkischen Schichtstufenlandes, Forellen aus dem Bach, es gibt Kräuter und den Käse aus Oberschwarzach.

Picknick bei der Nothelfer-Kapelle in Oberschwarzach

Auch dieser Ort ist von meiner Bank aus zusehen – das markante Julius-Echter-Schloss in Oberschwarzach ist ein Blickfang. Es war früher kirchliches Amtshaus. Jetzt hat es die Gemeinde gekauft; ein Förderverein will hiermit der Gemeinde einen Begegnungs- und Genussort entwickeln, inklusive Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie.

Blühende Obstbäume

Langsam sinkt die Sonne am Horizont. Ihr Licht vergoldet die Weinberge und ein weiteres Dorf zu meinen Füßen. Es ist Kammerforst – von gepflegten Obstwiesen umgeben, die sich im Frühling wie ein Blütenkranz um die Ortschaft legen. Im Winter zeugt der Duft der Brände von der Verarbeitung des Obstes direkt vor Ort, denn in Kammerforst hat fast jedes Haus ein Brennrecht. Diese Obstbrände können in den Restaurants der Gegend genossen werden.

Nun lassen die letzten Sonnenstrahlen die bunten Glasfenster in der Kapelle glühen. Es ist Zeit, diesen besonderen Ort zu verlassen, um möglichst bald wiederzukommen.