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BAUERN! Protest, Aufruhr, Gerechtigkeit

Datum: 12.04. - 03.08.25

Zeit:

Dienstag: 13:00 bis 18:00 Uhr
Mi bis So: 11:00 bis 18:00 Uhr
Montags geschlossen. Am dritten Donnerstag im Monat bis 21:00 geöffnet.

2025 jährt sich der Bauernkrieg zum 500. Mal. Würzburg war 1525 einer der bedeutenden Schauplätze dieser historischen Ereignisse. Anlässlich des diesjährigen stadtweiten Gedenkens spannt das Museum im Kulturspeicher (MiK) einen künstlerischen Bogen vom 19. Jahrhundert über die klassische Moderne bis hin zur Kunst der DDR, der Bundesrepublik und der Gegenwart. Die Ausstellung beleuchtet die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Bauernkrieg und seine politische Deutung im Wandel der Zeit.

Eine „neu Ordnung machen in der Welt“ (Martin Luther) wollten die Aufständischen in den Bauernerhebungen des 16. Jahrhunderts. Auch wenn die Bauern ihre Ziele 1525 nicht erreichten: Die Vision einer neuen, gerechteren Gesellschaftsordnung bewegt die Menschheit bis heute. Aufstand und Revolution können so auch einen verheißungsvollen Klang haben. Siekünden von der Hoffnung auf eine bessere Welt, in der alle Menschen mit mehr Gleichberechtigung und Menschenwürde leben können.

Die Ausstellung befasst sich mit der künstlerischen Rezeption des Bauernkrieges im Wandel der politischen Systeme vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Auffallend ist dabei, dass der Bauernkrieg immer dann als Thema aufgegriffen wurde, wenn er – mahnend oder anfeuernd – als historisches Beispiel dienen konnte. Erste bildliche Darstellungen finden sich in der deutschen Malerei im 19. Jahrhundert, nicht zufällig im Zusammenhang mit den Demokratiebestrebungen des Vormärz und im Umfeld der 1848er-Revolution. Erneut wurde er im frühen 20. Jahrhundert von Künstler*innen aufgegriffen, die sich wie Käthe Kollwitz oder Franz Wilhelm Seiwert dem Kampf für den Sozialismus verschrieben hatten.

In der Kunst der DDR wurde der historische Bauernkrieg als „frühbürgerliche Revolution“ zur Vorläuferbewegung des staatlich institutionalisierten Sozialismus stilisiert und entsprechend gefeiert. Werner Tübkes monumentales Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen ist nur das markanteste Beispiel für die breite Rezeption der Geschehnisse von 1525.

Auch heute – 500 Jahre später – kann der Bauernkrieg als bewegendes Beispiel und Symbol für weltweite Bemühungen um mehr Menschenwürde, Gerechtigkeit und Mitbestimmung stehen. Die Kämpfe dauern an. Dies zeigen auch Positionen der Gegenwartskunst, die sich mit Protestbewegungen und Aufständen überall auf der Welt auseinandersetzen.

Gezeigt werden unter anderem Werke von Joseph Beuys, Lovis Corinth, Jeremy Deller, Wilhelm Geißler, HAP Grieshaber, Lea Grundig, Bernhard Heisig, Monika Huber, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Fritz Neuhaus, Julian Roeder, Horst Sakulowski, August Sander, Valentin Schwab, Franz Wilhelm Seiwert, Werner Tübke, Heinz Zander und Magnus Zeller.

Info: 0931 32225-0 Weitere Informationen

Eintrittspreise

Regulär: 5,- €
Ermäßigt: 3,- €

Der erste Sonntag im Monat ist eintrittsfrei für alle.