Wegeverlauf
Der Rundwanderweg H3 führt zu Beginn durch Himmelstadt, vorbei am Friedhof und den letzten Häuserreihen, erreicht man schnell die freie Flur. Auf der Strecke werden Sie mit etwas Glück die ein oder anderen tierischen Beobachter antreffen, denn der Weg ist gesäumt von Pferdekoppeln. Die kleinen neugierigen Ponys freuen sich über die zweibeinigen Wanderer.
Nach einem kurzen Anstieg können Sie nun eintauchen in einen wie verzaubert wirkenden Natur-Pfad.
Die Route führt durch einen der schönsten Hohlwege der Region. Neben üppiger Vegetation, Obstwiesen und Weinbergen bietet sich Ihnen hier eine abwechslungsreiche Landschaft.
Die Weinberge werden zu großen Teilen immer noch bewirtschaftet.
Dort wo der Mensch sich jedoch zurückgezogen hat, kann man bis auf die alten Weinbergsmauern, deutlich erkennen, wie die Natur sich die Hänge und Wiesen wieder neu erobert.
Auf der gesamten Strecke sind zahlreiche Insekten, Schmetterlinge, seltene Pflanzen, unter anderem auch Orchideen und bizarr anmutende alte verwachsene Bäume, anzutreffen.
Nach ungefähr der Hälfte des Weges zweigt ein kleiner Trampelpfad zum restaurierten historischen Kalkofen ab (durch einen Wegweiser gekennzeichnet).
Die Entstehung des Himmelstadter Kalkofens wird auf Mitte des 19. Jahrhunderts datiert. Bis in das Jahr 1950 wurde hier noch Kalk gebrannt. Der Arbeitskreis Tourismus & Freizeit hat sich in den Jahren 2013 bis 2016 mit der Freilegung und dem Wiederaufbau nach dem historischen Vorbild gekümmert.
Es wurden viele Arbeitsstunden, Kraft und Schweiß in dieses Projekt investiert, um einen Teil der Geschichte von Himmelstadt für die nachfolgenden Generationen erlebbar zu machen.
Viel war vor dem Wiederaufbau vom Kalkofen nicht mehr zu sehen, aber so manche Teile waren unter dem Abraum und Schutt auch nach so langer Zeit noch gut erhalten.
Mit der Wiedereröffnung im Jahre 2016 ist mit dem historischen Kalkofen nun ein Aufenthaltsort entstanden, an dem das frühere Leben und Arbeiten zum Staunen und Anfassen erlebbar wird. Zahlreiche Ausstellungsstücke, die während der Grabungsarbeiten gefunden wurden, sind hier ausgestellt.
Anschauungstafeln erklären ausführlich wie die Arbeit des Kalkbrennens zur damaligen Zeit ablief. Die noch gut erhaltene Brennkammer kann von Unten und von Oben in Augenschein genommen werden. Die Erzählungen eines Augenzeugen, der um 1950 noch als Kind beim Kalkbrennen half, runden den Ausflug in die Vergangenheit ab.
Zahlreiche Sitzmöglichkeiten vor Ort laden zu einer ausgiebigen Rast ein.
Zurück auf dem eigentlichen Wanderweg geht es durch ein großes Waldstück mit alten Buchenbeständen, direkt auf der „alten Lohrer Straße“. Dies ist ein Handelsweg, dessen Existenz bereits im Mittelalter begründet liegt.
Auf diesem Teilstück gibt es sogar noch einen kleinen scheuen Waldbewohner zu entdecken.
Wer findet das eigentlich rot-braune Fellchen als erstes?
Mitten im Wald liegt am Wegesrand die Lichteiche oder Maria an der Lichteiche. Um diese Marienstatue aus Sandstein aus dem 18. Jahrhundert ranken sich etliche Legenden. Eine von ihnen erzählt, dass die Statue der Maria als Sühnestock wegen eines Zwistes zwischen Jägern und Wilderern aufgestellt wurde.
Die Route führt nun größtenteils weiter durch den Wald, um am Schluss wieder an unserem Ausgangspunkt zu enden.
Weitere Inspirationen und Möglichkeiten zum Entdecken finden Sie:
- am Pavillon an der Informationstafel an der Mainlände
- im Internet unter www.himmelstadt.de
Foto Thomas Zitzmann